rhizo power ® Hintergründe

Mikroorganismen sind überall auf der Erde vorhanden, man findet sie in der Arktis aber auch in den heißesten Wüsten Afrikas, in der Tiefsee wie auch in der Stratosphäre die die Erde umgibt. Nicht zuletzt der Mensch ist von "Innen und Außen" dicht von Bakterien besiedelt - und wäre ohne sie nicht lebensfähig. Bakterien haben die Erde, wie sie wir heute kennen, überhaupt erst geschaffen: Beispielsweise war die Atmosphäre in der Frühzeit unseres Planeten frei von molekularem Sauerstoff - bis Cyanobakterien ihn produzierten, lange bevor es die Pflanzen überhaupt gab. (Tatsächlich geht die Wissenschaft heute davon aus, dass bestimmte Cyanobakterien, die zunächst in Symbiose in den Vorläufern der Pflanzen lebten, sich zu den heutigen Chloroplasten der Pflanzen entwickelten und dabei ihre Eigenständigkeit vollständig aufgaben um als Organ der Pflanzen weiter zu leben.)

Diese enge Zusammenarbeit und Zusammengehörigkeit von Pflanze und Mikroorganismen ist auch heute allgegenwärtig. Mikroorganismen besiedeln nicht nur den Boden, in dem die Pflanze lebt, sondern auch ALLE Teile ALLER Pflanzen: sie leben in den Wurzeln, Stängeln, Blättern und Blüten. Sie haben größten Einfluss auf Keimung, Ansiedlung und Wachstum der Pflanzen, werden von den Pflanzen mit Hilfe komplexer Interaktionen "rekrutiert" und wechseln in Ihrer Zusammensetzung je nach Pflanze und Umgebung. Während der Mensch in den vergangenen Jahrtausenden durch Zucht und, in der Neuzeit, durch genetische Methoden aktiven Einfluss auf das Genom der Pflanzen nahm, blieb das Mikrobiom, also die Gesamtheit der pflanzlichen Mikroorganismen und ihrer Gene, lange Zeit im Verborgenen. Dabei ist es das ZUSAMMENSPIEL von Pflanze und Mikroorganismen, das über Wachstum, Gesundheit und Ertrag der Pflanzen entscheidet - der Beitrag der Mikroorganismen zu Nährstoffversorgung, Stresstoleranz, und Gesundheit der Pflanzen ist kaum zu überschätzen, pflanzliche Entwicklungsprozesse werden beispielsweise durch bakteriell ausgeschüttete Phytohormone mitgesteuert.

Für die Landwirtschaft und den Gärtner bedeutet dies: ebenso wichtig wie das richtige Saatgut und eine gezielte Bodenanalyse hinsichtlich pH, Humusgehalt und Gehalt an Bodennährstoffen ist es, die "richtigen" Mikroorganismen für die Pflanze anzubieten und es nicht allein dem Zufall zu überlassen, welche Bakterien die Pflanzen und den Boden besiedeln.

Die Firma nadicom, Hersteller der rhizo power ®  Produkte hat ihre Wurzeln (als Ausgründung des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie) genau in der Erforschung mikrobieller Gemeinschaften in verschiedenen Habitaten. Nicht zuletzt zeigt sich dies auch im Namen "Nadicom" : NAtura DIsputatio COMmunitas – Die wissenschaftliche Untersuchung natürlicher Gemeinschaften. 

Die rhizo power® Bakterien werden entsprechend der Wirkungsweise der jeweiligen Bakterienarten so zusammengestellt, dass sie für die jeweiligen Pflanzen ihre maximale Wirkung entfalten können.

Die Bakterienprodukte werden als Flüssigprodukt hergestellt. Alle enthaltenen Bakterien-Stämme sind durch nadicom selber isoliert worden. Produziert wird in Deutschland - made in Germany! 

Wir unterteilen die RhizoPower Produkte in zwei Linien: Stickstoff-Fixierer als "Natürlicher Dünger" einerseits und PGPB.s (Plant Growth Promoting Bacteria) anderseits..

Stickstoff-Fixierer:

Nicht nur in den Knöllchen der Leguminosen sondern auch in anderen Pflanzenteilen und im Boden!

Im Zuge der aktuellen Veränderungen wie der Novellierung der Düngeverordnung und den steigenden Preisen für stickstoffhaltige Düngemittel gewinnen Alternativen zu organischen und mineralischen Stickstoff-Düngern immer größere Bedeutung. Klassische Verfahren zur N-Konservierung und Anreicherung, wie der Anb.au von Leguminosen als Haupt- oder Zwischenfrucht, gehören zur guten Landwirtschaftlichen Praxis.

Leguminosen besitzen ein symbiotisches Verhältnis mit Rhizobien (Knöllchenbakterien). Rhizobien besitzen die Fähigkeit, atmosphärischen Stickstoff zu fixieren, der für die Pflanzen zunächst nicht nutzbar ist. Die Rhizobien transformieren diesen atmosphärischen Stickstoff (N2) in Ammoniak, eine Form die dann für die Pflanze zugänglich ist. Um von dieser natürlich auftretenden Symbiose zu profitieren, müssen die Wurzeln der Leguminosen in Kontakt mit den sogenannten Knöllchenbakterien treten. Entweder sind die Bakterien bereits im Boden vorhanden oder werden über die Impfung des Saatguts dort hin gebracht.

Um die Rhizobien zur Wurzel hin zu geleiten, sondert diese einen Wirkstoff ab, der die Bakterien zur Wurzel lockt. Anschließend besiedeln die Rhizobien die Leguminosen in ihren Wurzeln. Nach der Infektion finden die Rhizobien in den Pflanzenzellen hervorragende Vermehrungsbedingungen vor. Gut geschützt vor zu viel Sauerstoff und reichlich mit Energie aus der Photosynthese versorgt, explodiert ihre Zahl. Die Pflanze reagiert mit Ausbidung von Knöllchen.

Obwohl Rhizobien in natürlicher Form in den meisten Bodentypen vorhanden sind, variiert die Quantität und Verfügbarkeit für Leguminosen stark, abhängig von den folgenden Faktoren:

Verfügbarkeit der Rhizobien, Vorhandensein von Stickstoff, pH-Wert, Temperatur und Feuchtigkeit. 

“Um eine optimales Pflanzen-Stickstoff-Verhältnis zu sichern, sollte Saatgut von Leguminosen mit Rhizobien stets ummantelt werden. Dies hilft, um wahre und natürliche Düngefabriken innerhalb des Wurzelsystems der Pflanze zu entwickeln.“

Schon lange ist bekannt, dass der Anbau von Leguminosen als Haupt- und Zwischenfrüchten den N-Gehalt im Boden deutlich verbessern kann. Dabei binden einerseits die Pflanzen den schon vorhandenen Stickstoff, und verhindern die Verlagerung durch Sickerwasser in tiefere Bodenschichten oder durch oberflächlichen Abfluss. Anderseits binden die in den Knöllchen der Leguminosen symbiotisch lebenden Bakterien ("Rhizobien") Luft-Stickstoff (N2) und wandeln ihn in für die Pflanzen nutzbare Verbindungen wie Ammoniak und Nitrat um. RhizoPower versorgt die Pflanzen von der Aussaat an mit den nötigen PFLANZENSPEZIFISCHEN Bakterien, sodass diese leichter und schneller die Pflanzen (und den umliegenden Boden) besiedeln und während der gesamten Wachstumsperiode in größerer Zahl zur Verfügung stehen. Dies gilt natürlich nicht nur für Zwischenfrüchte - sondern allgemein für alle Leguminosen (wie Soja, Erbse,...) aber auch für Pflanzen ohne Knöllchen-Bildung und frei im Boden lebende Bakterien.

 

PGPBs

(Untertitel) : Biologische Pflanzenhilfsmittel zur Behandlung von Saatgut oder Wurzeln und zur Spritzung der Pflanzen

Pflanzenwachstumsfördernde Bakterien (PGPB) sind Bakterien, die das Pflanzenwachstum fördern und Pflanzen vor Krankheiten und abiotischem Stress schützen können. Wichtige bakterielle Eigenschaften, wie biologische Phosphatsolubilisierung, ACC-Desaminase-Aktivität und Produktion von Siderophoren und Phytohormonen tragen maßgeblich zu Ertrag und Gesundheit bei.

Phytohormon Produktion erhöht beispielsweise die Anzahl der Seiten- und Adventivwurzeln, erleichtert den Zugangs zu Nährstoffen und verbessert die Wurzelexsudation. Siderophore (die von den Mikroorganismen zunächst in den Boden freigesetzt werden) binden und transportiere Eisen und können dann von den Pflanzen aufgenommen werden. Die Besiedlung der Pflanze durch "nützliche" Mikroorganismen schützt die Pflanzen schließlich auch vor ungewünschten Krankheitserregern - durch Verdrängung, aber auch durch gezielte "biologische Waffen" der Symbionten.